Nach unserem letztjährigen Thailandrevival nach fast 30 Jahren (siehe Reisebericht Kho Kho Khao) hatten wir vor, noch ein paar ruhige Plätze rund um Phuket aufzusuchen.
Nach einem turbulenten Jahr sehnten wir uns nach Ruhe und Erholung.
Unser erstes Ziel war die Insel Koi Yao Noi, eine kleines Eiland im Golf von Phuket auf halbem Weg nach Krabi.
Diesmal flogen wir mit EVA Air via Bangkok nach Phuket: Pünktlich, zuvorkommendes Service und in der Priority Economy auch bequem zu sitzen.
In Phuket angekommen wurden wir abgeholt und zum etwas wackeligen Pier an der Ostküste der Halbinsel gebracht. Dort wartete bereits ein landestypisches Longtailboot auf uns. Weiter ging es in schneller Fahrt vorbei an kleineren Inseln nach Koi Yao Noi..
Aufgrund der Ebbe (die Gezeitenunterschiede sind hier sehr ausgeprägt) konnten wir unser Hotel nicht direkt anfahren und wir legten an einem weit ins Meer hinausragenden Pier an.
Und dann tauchten wir ein ins Paradies:
Das https://www.koyaobay.com/ ist eingebettet zwischen Reisfeldern und Meer, besteht neben Ferienhäusern im Landesinneren nur aus drei Beach- Pavillons rund um einen Pool.
Unsere Unterkunft ist räumlich unterteilt und besteht aus dem geräumigen Schlaftrakt mit begehbarer Garderobe, einem Outdoorbadezimmer und einer für diese Region typischen Sala. Eine Sala ist ein nach allen Seiten offener Wohnraum, ausgestattet mit Sitz und diversen Liegegelegenheiten wie den Hängematten und einer Sitzecke mit herrlichem Blick zum Meer und Pool.
Die Lage ist einzigartig, weit entfernt von der Inselstraße (viele Hotels sind direkt an der Straße) an einem einsamen Strand. Man kann bei Ebbe gut zu Fuß zum Pasai Strand gehen, wo es zahlreiche, aber nicht zu viele, Geschäfte und Lokale gibt.
In Richtung der Reisfelder liegt das Restaurant Sala, in dem wir frühstückten und uns auch gerne abends verwöhnen ließen. Überall in der Anlage gibt es stille Plätzchen in traumhafter Natur.
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Koh Yao Noi ist eine Insel mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung; das wird auch immer wieder als Problem dargestellt, obwohl es absolut keines ist. Bei der Reiseplanung konnten wir dies in Reisereportagen immer wieder lesen. Wir sind genug reiseerfahren um zu wissen, dass man die Religion und Gebräuche der Einheimischen tolerieren und sich deren Bekleidungsvorschriften anpassen muss. Umso erstaunter waren wir, wie locker die Menschen mit den Touristen umgehen. Man kann Shorts und Tops tragen, am Strand im Bikini gehen und auch bei den Bootsausflügen in Badebekleidung sein.
Im Gegenteil, die Bevölkerung ist besonders freundlich und hilfsbereit: So hatten wir mit unserer gemieteten Beiwagenmaschine, mit der wir mit großer Freude und Spaß die Insel erkundeten, einen Reifenschaden. Die Arbeiter im nächstgelegenen Haus riefen uns zu, dass ein paar hundert Meter weiter eine Werkstatt sei. Ich stieg aus und ging mit dem Helm am Straßenrand entlang. Doch bereits die nächste Mopedfahrerin blieb sofort stehen und nahm mich mit. Kurz darauf hielt ein anderes Sidecar und der nette Thai meinte, wir könnten mit seinem Vehikel weiter fahren und er würde unseres in die Werkstatt bringen und den Vermieter informieren. So was von hilfsbereit und unkompliziert! Als wir dann doch noch zum Vermieter fuhren, bekamen wir ein neues Sidecar und unser Helfer in der Not bekam sein Sidecar wieder zurück. Noch einige Male lief uns der nette Mann über den Weg, immer freundlich und interessiert, ob es uns gut gehe.
Man muss diese Insel und ihre Umgebung entdecken!
Wir waren sehr froh, fast 14 Tage gebucht zu haben- immer neue, wunderschöne Plätze und echte „wow“ Momente überraschten uns.
Der Hotelmanager und Bee, die gute Seele des Hotels, standen uns immer mit Rat und Tat zur Seite.
So entdeckten wir ganz tolle Plätze auf der Insel wie Frank‘s Rice Paddy View, das Chaba, Anitas Hideout und ihr Lokal in der kleinen Inselhauptstadt und Joys Boutique, wo die Besitzerin die von den einheimischen Frauen selbst hergestellten Waren verkauft. Einen herrlichen Nachmittag verbrachten wir am Laem Head Beach auf der Nachbarinsel Koh Yao Yai. Kaum zu glauben, dass ein solcher Traumstrand so unberührt sein kann.
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Einzigartig war der Sonnenuntergang im Nordwessten der Insel am langen Pier nahe einem urigen Fischerdorf.
Vom Dorf führt ein langer Steg ins Meer, links und rechts ausgedehnte Mangrovenwälder. Am Steg gibt es eine sehr stylische Location mit kleinem Speisen- und Getränkeangebot, Blick in die Idylle inklusive!
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Und dann- das Glück , wieder einmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein- am Ende des Piers Gänsehautfeeling als die untergehende Sonne sich im ruhigen, seichten Meer widerspiegelt.
Sowohl im La Sala, dem Restaurant unseres Hotels, als auch überall anderswo auf der Insel bekommt man sehr gutes, vor allem bekömmliches Essen, jedoch zu sehr unterschiedlichen Preisen.
Am besten hat es uns immer wieder bei Frank http://www.ricepaddy.website/restaurant-rice-paddy.html geschmeckt, auf einem Hügel im Landesinneren gelegen, ist der 360 Grad Rundumblick zu allen Seiten der Insel spektakulär.
(Update 2020: Frank hat ein neues Lokal in Nähe des Pasai Strandes) Der Deutsche nimmt sich für seine Gäste Zeit, beim Bestellen werden die sehr außergewöhnlichen, typisch thailändischen Speisen genau erklärt und sind dann eine wahre Gaumenfreude! Als es zum Dessert in der Umgebung gewittert, ist die beeindruckende Lightshow der unzähligen Blitze, die die einmalige Insellandschaft kurzzeitig erleuchten, eine krönende Draufgabe.
Die Insel ist ein wahres Vogelparadies, die Seeadler kreisen elegant über den vielen Erhebungen, ja sie treten hier sogar in Schwärmen auf.
Der Norden der Insel ist praktisch unbewohnt und durch einige Schutzzonen auch gegen zu starke Verbauung gesichert.
Der Tourismus spielt sich zum Großteil entlang der rundum führenden Inselstraße ab. Von dort zweigen zumeist nur schwer zu befahrende Wege ab, die zu versteckten Resorts führen. Neben einigen Luxusanlagen (Six Senses, Kayao Beach Resort, Coastal Escapes) gibt es viele noch in Holzbauweise errichtete Anlagen in unterschiedlichen Preisklassen. Ganz versteckt, die in den Dschungel gesetzte Anlage Hide Out im Südwesten der Insel oder das Paradise Beach im Nordosten auf einer kaum zu befahrenden Straße.
Die Inselstraße ist durchgehend betoniert und auch breit genug. Da es zu 90 Prozent nur Mopeds und moped-ähnliche Fahrzeuge gibt, ist die Fahrweise auf Grund des Linksverkehrs gewöhnungsbedürftig, aber doch recht zivilisiert.
Die Fahrten mit unserem gemieteten Sidecar rund um die Insel mit Besuchen in entzückenden Lokalen, wie dem Chaba Café, machen viel Spaß. Bald schon kennt man die Menschen und es kommt immer wieder zu reizenden Begegnungen.
Das Wetter war jetzt am Ende der Regenzeit tageweise durchwachsen, bei Temperaturen um die 30 Grad ist ein bewölkter Tag oder ein Gewitter jedoch durchaus zu ertragen.
Das Meerwasser ist auf Grund der Mangrovenwälder, die einen Großteil der Küsten umgeben nicht klar, an den vorgelagerten Inseln ist die Sicht unter Wasser besser.
Ich sitze beim Schreiben dieser Zeilen in der Hängematte unserer Sala, des nach allen Seiten offenen Wohnbereiches, neben unserem eigentlichen Haus, das sehr großzügig bemessen und mit Holzmöbeln ausgestattet ist. Bis zu 5 Meter hoch ist das Dach, die Lamellen lassen im geöffnetem Zustand viel Luft ins Haus und das riesige nach hinten offene Badezimmer mit großer Dusche, Doppelwaschbecken und Garten keine Wünsche offen. Es gibt keine Aircondition, das Haus ist luftig und für schwüle Nächte gibt es einen Ventilator. Bee, die gute Seele der Anlage, erzählte mir, dass sowohl die Holzböden als auch die Decken immer wieder eingelassen werden müssen.
Besonders schön der Gartenbereich nur für die drei Pavillons, also maximal sechs Personen, der Pool wird täglich mit Frischwasser gefüllt und bleibt auf Grund der Tiefe angenehm erfrischend. Der top gepflegte Garten mit Wiese erstreckt sich bis zum Strand und wird schon eine Fläche von 3000 m2 haben.
Der Frühstücksraum und das Restaurant La Sala befinden sich dahinter an einem Naturbiotop, das in die Reisefelder übergeht. Eine wunderschöne Kulisse, in der sich Vögel, Schmetterlinge, Warane und noch vieles mehr tummeln, Natur pur! Auch der Waran holt sich sein Frühstück- aus dem Biotop neben unserem Frühstückspavillon. Seht selbst!
Der kleine Garten zwischen Restaurant und Pavillons ist voll mit exotischen Pflanzen und auch top gepflegt. Unsere Angst, aufgrund der ursprünglichen Gegend, in die das kleine Resort eingebettet ist, mit allerlei Getier konfrontiert zu sein, hat sich nicht bestätigt. Wunderschön und einzigartig ist es aber, sowohl am Abend als auch in der Früh, der Natur zu lauschen.
Genossen haben wir die im Zimmerpreis inkludierten täglichen Massagen in unserer Sala.
Ein Tagesausflug zu den vorgelagerten Kalksteininseln, die pittoresk aus dem blauen Meer ragen, bringt uns zu zauberhaften Plätzen: eine von hohen Felsen und nur durch eine kleine Einfahrt zu erreichende Lagune, Vogelhorste, eine von Affen bevölkerte Insel (hier berauben die Äffchen uns unseres Mittagessens) und viele herrliche Bade- und Schnorchelplätze.
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Durch die Nähe zu Krabi sind die Hong Islands allerdings ab dem Vormittag recht belebt.
Viel einsamer waren wir auf unserem Ausflug zur Nordspitze von Koh Yao Noi. Unsere drei Anlegeplätze bieten absolute „Wow“- Momente. Zunächst marschierten wir von einer Bucht einige hundert Meter in den Dschungel zum Big Tree.
Sowohl der Baum, aber noch viel mehr die Geräusche des unberührten Urwaldes sind einzigartig- aber seht und hört selbst!
Weiter ging es um die nördliche Spitze zu einer weiteren Bucht, der Roi Bay. was für eine bezaubernde und menschenleere Szenerie!
Durch einen natürlichen Felsbogen erreichten wir ein nur bei Ebbe begehbares Tal - ein wahres Vogelparadies. Ein Highlight hier alleine durch die Furten und Mangrovenwälder (hier hängen die tagsüber ruhenden Fledermäuse) zu waten und den Tieren zu lauschen.
Und schlussendlich Picknick und Baden in einer absoluten Traumbucht, Koh Kudu Yai - was für ein verstecktes Paradies !
Die Ausflüge machten wir jeweils mit den ortsüblichen Longtailbooten nur mit unserem Schiffsführer, der uns zu diesen landschaftlichen Highlights brachte.
Schweren Herzens nahmen wir Abschied von Kho Yao Noi.
Khao Lakh- Bangsak Beach
Die Weiterreise absolvierten wir mit der Schnellfähre , das sind große Motorboote mit starken Motoren für ca 40 Personen. Das Boot war dicht besetzt und wir waren froh wieder aussteigen zu dürfen, der Preis mit 300 Bath (Locals zahlen weniger) ist ok. Am Pier wurden wir schon von unserem Fahrer erwartet, der uns sicher und schnell in gut 1 1/2 Stunden nach Khao Lak brachte.
Der Bangsak Beach, an dem das gleichnamige Resort https://www.bangsakvillage.com/ liegt, ist noch ein sehr unberührter Teil rund 30 km nördlich von Khao Lakh.Sehr froh waren wir über das Upgrade zum Coco Chalet, das sich unmittelbar am schönen Pool und Strand befindet. Wenn es auch keine richtige Terrasse hat (wir waren von Koh Yao Noi sehr verwöhnt) so waren die Liegen vor unserem Zimmer immer frei und ein guter Ersatz.
Die Anlage ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, wird aber super gepflegt und hat für uns den Charme eines Hotels wie es sie früher in Thailand oft gab. Der Strand ist nach Norden hin noch ganz unberührt, Richtung Süden gibt es immer wieder Strandbars, Restaurants und einige wenige Resorts.
Wir sind begeisterte Strandwalker und hier im Norden von Khao Lakh ist der Strand ein wahres Paradies um stundenlang an der Wasserlinie zu laufen. Manchmal sind Zuflüsse oder Lagunen zu durchqueren, oder man muss über wackelige Stege gehen, immer hat man die Weite der Andamanensee vor Augen und jederzeit eine Abkühlung zur Hand.
Besonders die Strandbar in südlicher Richtung gleich anschließend an das Resort mit Massage hat uns sehr gut gefallen, denn was gibt es Schöneres als eine Massage am späten Nachmittag und im Anschluss einen Sundowner bei spektakulären Sonnenuntergängen.
Wir unternahmen ausgedehnte Strandspaziergänge mit Stops an den Strandbars, die Richtung Süden immer zahlreicher werden.
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Ja, einmal marschierten wir sogar bis über das Cap Pakarang, am Ende unserer riesigen Bucht, hinaus. Hier wurden in den letzten Jahren große Tsunamischutzmaßnahmen in Form von Dämmen erbaut. Nur eine kleine Strandbar gibt es hier.
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Der Hinweg bei Flut war beschwerlich, teilweise mussten wir dem überfluteten Strand durch dichten Dschungel ausweichen, am Rückweg -bei Ebbe -konnten wir die herrlichen Strände so richtig genießen. 23 Kilometer Strandwalk- ein neuer Rekord!
Abends besuchten wir mehrmals Khao Lakh, fanden einen sehr guten Schneider, der uns einiges anfertigte und genossen die guten, vor allem italienischen Lokale, als Kontrast zum asiatischen Curry. Die Fahrt mit dem (kostenpflichtigen) Shuttle dauert ca 20 Minuten, auch ein Taxi ist durchaus leistbar. Ansonsten ist Khao Lak Stadt kein Phuket oder Pattaya , aufgrund der Lage direkt an der Durchzugsstraße, leider auch nicht von großem Charme.
Das Lichterfest Loi Krathong feierten wir im Hotel mit einem üppigen Buffet, Tanzeinlagen und den obligatorischen Blumen mit brennender Kerze, von uns ins Pool gesetzt- der Vollmond lacht vom wolkenlosen Himmel.
Besonders einladend und von mir viel frequentiert ist der lange Pool mit Meerblick.
Am letzten Abend werden wir nochmals von unseren Masseurinnen verwöhnt und dürfen nach Einbruch der Dunkelheit eine Laterne in den Himmel steigen lassen- voller Dankbarkeit für diese erholsamen Tage!
Unser Fazit nach fast 4 Wochen: an beiden Plätzen findet man in Thailand noch Ruhe und Gastfreundschaft, dazu herrliche Natur und super Strände- wir kommen wieder!
Update 2019:
Bereits im nächsten Jahr werden wir zu „Wiederholungstätern“.
Diesmal, begleitet von lieben Freunden, besuchten wir wieder zunächst Koh Yao Noi und genossen die Tage in den Koyao Beach Pavillons.
Wir speisten wieder im Rice Paddy bei Frank- hervorragendes Essen mit eindrucksvollen Abendstimmungen- machten Bootstouren zu den Inseln und genossen die Ruhe im Resort.
Auf unserem weiteren Programm stand ein Aufenthalt auf der Nachbarinsel Koh Yao Yai und einem Resort nördlich von Khao Lak.
Kho Yao Yai , die südliche der Schwesterinseln, ist noch etwas rückständiger als Koh Yao Noi, es entstehen aber an allen Ecken neue Resorts . Das Thwinson im Norden - unweit des einmaligen Laem Head Beach - ist in die Jahre gekommen, recht nett sind die Bungalows direkt am Beach mit Whirlpool. Der Laem Head Beach ist nicht weit entfernt, wenn auch die Wanderung am schattenlosen Strand nur mit einer Flasche Wasser und Sonnenschutz möglich ist, der Sonnenuntergang entschädigt für den bei Hitze anstrengenden Marsch.
Besonders gefallen hat uns die Inseltour, die wir per Moped unternommen haben. Zunächst quer über die hügelige Insel zu einem Traumstrand samt Coconutbar.