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Santorin Juni 2024

Reisefee

Santorin ist wohl eine der bekanntesten Inseln der Kykladen .

Mit ihren Postkartenmotiven und den legendären Sonnenuntergängen lockt sie auch uns an, obwohl wir ansonsten touristische Hochburgen eher meiden.“


Das Besonndere, ja Einzigartige, ist Santorins Topografie.

Die heutige Insel ist der eindrucksvolle Rest  eines Vulkankraters, der vor mehr als 3600 Jahren ausbrach – mit einem neuen, kleineren Vulkan, der sich langsam aus dem Meer erhebt und das Zentrum des Archipels ausfüllt.

Der heute sichtbare Krater - die Caldera - hat einen Durchmesser von bis zu 11 Kilometer .

Die Wände des ursprünglichen Kraters sind beeindruckend – etwa 300 Meter ragen sie aus dem Meer heraus– geformt aus schwarzem, grauem, weißem und roten vulkanischen Gestein. Die Meerestiefe beträgt rund 400 Meter, die absolute Tiefe des Kraters somit erstaunliche 700 Meter.

Eine unheimliche Schönheit, wie auf einem anderen Planeten!


Schon der Anflug, bei uns nachts, ist beeindruckend.

Die Lichter an den hohen Klippen  und die Landung bei starkem Wind, erste starke Eindrücke!

Da wir touristischem Trubel nach Möglichkeit aus dem Weg gehen, haben wir uns ein ruhiges Plätzchen als Standort ausgesucht, von dem aus wir die Insel entdecken wollen:

Perivolos, einer der schönsten und nicht überlaufenen Strände im Süden der Insel - denn es geht nichts über ein erfrischendes Bad im glasklaren Meer vor oder nach den Besichtigungen.

Abends flanieren wir zu den Bars, Anfang Juni ist es hier (noch) sehr ruhig.



Unser Quartier Terra Nera Suites liegt direkt an dem schwarzen Vulkanstrand. Perivolos ist Anfang Juni noch recht ruhig, die Strandlinie ist geprägt von Tavernen und Beachbars, die durch eine kaum befahrene Straße verbunden sind. Übergangslos kann man bis in das ca. zwei Kilometer entfernte belebtere Perissa spazieren.


Wir haben trotz mehr als 40-jähriger Griechenlanderfahrung noch nie so gastfreundliche Menschen erlebt wie hier. Unser Quartier  in einer ehemaligen Tomatenfabrik ist mit seinen nur 6 Suiten sehr familiär geführt. Christos hat uns jeden Wunsch erfüllt Die sehr stilvollen Zimmer liegen versteckt hinter dem Restaurant, mit nur wenigen Schritten ist man am bewirtschaftetem , blitzsauberen Strand. Als Gäste sind jederzeit Liegen in der ersten Strandreihe für uns reserviert. Das a la carte - Frühstück kann man in allen Bereichen, sei es am Zimmer, im Innenhof oder im  Strandrestaurant einnehmen. Besser kann der Tag nicht beginnen!



Für unsere Erkundungen mieten wir ein Auto, umso kleiner und wendiger, umso leichter kann man in den Hotspots Parkplätze finden. Die Besucherfrequenz wird bestimmt durch die Anzahl und Kapazität der ankommenden Kreuzfahrtschiffe. Es gibt Tage, an denen bis zu 18.000 (!) Passagiere zusätzlich die Insel bevölkern und das kann das kleine Eiland ganz schön aus dem Gleichgewicht bringen.


Die Entfernungen auf der Insel sind nicht groß, bei geringem Verkehrsaufkommen ist man in 20-30 Minuten vom Süden im Norden.


Wir hatten uns im Voraus informiert und die Hotspots Oia ( gesprochen: Ia) und Thiera (gesprochen: Fira)  an einem Tag besucht, an dem nur ein Schiff vor Ort war - eine weise Entscheidung!


Oía,

am nordwestlichen Ende der Insel war ursprünglich ein Seefahrerdorf und galt als wohlhabend. Bei dem Erdbeben im Jahre  1956 wurde auch Oía weitgehend zerstört. Inzwischen ist der Ort längst wieder aufgebaut, nur mehr an wenigen Stellen  hat man noch heute einen  Einblick in die Bauweise der früheren Bewohner: die meisten Häuser am Kraterrand waren eigentlich in den Tuffstein gegrabene Wohnhöhlen mit vorgesetzter Fassade.

Heute ist Oia  geprägt  von schicken Unterkünften und exklusiven Boutiquen in den kleinen blauweißen, in die steilen Hänge gebauten Häusern, durchzogen von schmalen Gässchen, die großartige Aussichten auf den Krater, die Caldera, bieten.



Abends, wenn die Sonne die Häuser in ein magisches Licht taucht, wird der Ort zum Tollhaus, die Sonnenuntergänge sind legendär und ziehen viele Touristen an.



Gegen Mittag füllt sich der Ort und an Hotspots stehen Touristen angestellt um die schönsten Ausblicke einzufangen , es wir uns zu bevölkert.


Thiera (Firá)

ist die Hauptstadt der Insel und  besticht durch seine Lage am oberen Ende des Kraterrandes, knapp 300 Meter über dem Meer. 566 Stufen führen hinunter zum alten Hafen, der heute hauptsächlich  von den Tenderbooten der großen Schiffe genutzt wird.



Der Kontrast der dunklen, schroff abfallenden Kraterwände zu den weißen Häusern, die dichtgedrängt in die Felsen gebaut sind  und der grandiose Blick in den mit Wasser gefüllten Krater, die Caldera, beeindruckt uns sehr.



Ein Spaziergang führt uns vom Hotel Atlantis über die Promenade und hinauf in die hoch gelegenen Teile der Stadt, von der auch die Seilbahn in den Hafen gleitet. Die Dachterrassen mit einzigartigen Ausblicken laden zum Verweilen ein.



Doch Santorin ist nicht nur eine landschaftlich atemberaubendes Insel, sondern auch geschichtlich von großem Interesse. Nahe dem Dorf 

Akrotiri

wurde erst vor rund 60 Jahren eine alte Hafenstadt archäologisch erforscht. Unter meterhohen Tuffsteinschichten fand man drei Ebenen einer Stadt – die älteste dieser Siedlungen ist ungefähr 5.000 Jahre alt. Die oberste besteht aus den Überresten einer Stadt, die etwa  1.630 v.  Chr. durch den großen Vulkanausbruch zerstört wurde.  Das minoische Pompeji! Eine sorgfältig geplante Siedlung mit zwei- und dreistöckigen Gebäuden, Abwassersystem (!) und Wasserversorgung (!) und das vor mehr als 3.500 Jahren!! Also lange VOR dem Römischen Reich und dem uns bisher bekannten antiken Griechenland!



Unweit der Ausgrabungen liegen auch die schönsten, teilweise nur mit dem Boot erreichbaren Strände der Insel. Sie sind nach den Farben der unterschiedlichen Gesteinsschichten benannt, der rote, weiße und schwarze Strand, jeder für sich einmalig.

Hier können wir auch noch sehr gut die frühere Bauweise der Höhlenwohnungen bestaunen, heute werden auch sie touristisch genutzt.


Diese Strände ziehen sich bis zum Leuchtturm von Akrotiri. Auf der Innenseite der Halbinsel haben wir abermals einen traumhaften Blick über die Caldera auf die Hauptstadt und die weiteren an den Kraterwänden entstandenen Siedlungen.


Das Bergdorf Pyrgos

war die  alte Hauptstadt von Santorin und der höchstgelegenste und älteste Ort der Insel.

Es befindet sich auf halbem Weg zum Gipfel des Berges Profitis Elias, welcher mit 595m

über den Meeresspiegel die höchste Erhebung der Insel ist.

In Pyros ist es weitaus ruhiger als in den Hauptorten und wir genießen es die engen, menschenleeren Gassen hinauf zum Kastell zu gehen. Auch von hier faszinierende Ausblicke.



Noch eindrucksvoller ist der Rundumblick  vom höchste Punkt der Insel beim Kloster Profites Elias.

Unterhalb des Ortes essen wir in der Taverne Metaxi Mas traditionelle griechische Küche auf höchstem Niveau und bei bester Aussicht auf Kamári, einen weiteren Strand unmittelbar neben dem  Flughafen .


Das Highlight unseres Aufenthaltes ist zweifellos die Bootsfahrt von Vlichada im Süden entlang der bereits erwähnten Strände rund um den Leuchtturm in die Caldera. Bei diversen Stopps können wir nicht nur das Meer genießen, sondern auch die warmen Quellen am noch tätigen Vulkan in der Mitte der Caldera erspüren.





Unser Fazit:

Wir finden, dass auf Grund der Topografie Santorin auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

In der Hochsaison entwickelt sich die Insel allerdings zu einem Tollhaus.

Abseits der Hotspots bietet die Insel aber auch viel griechischen Flair, extrem saubere Strände und ausgezeichnete Gastfreundschaft.


Umwelttechnisch fragwürdig erscheint uns die Vielzahl der riesigen Kreuzfahrtschiffe, die in der tiefen Caldera nicht vor Anker gehen können sondern stundenlang unter Motor verharren.


Ein paar nützliche Infos:

Anreise: Der Flughafen ist sehr windanfällig, das bekamen auch wir zu spüren, als unser Rückflug sich um einige Stunden verzögerte, weil die Maschine nicht auf der Insel landen konnte.


Quartier: Natürlich sind die Unterkünfte mit Blick auf die Caldera einzigartig, der Nachteil sind die überhöhten Preise, fehlende Privatsphäre durch die Hanglage, die kleinen Zimmer und der dauernde Trubel rundum.

Abseits der Hotspots gibt es genug Möglichkeiten schöne Quartiere zu finden, sei es in Pyrgos, Akrotiri - hier auch mit tollen Ausblicken über die Insel und Caldera - oder in den Küstenorten.


Das Preisniveau ist generell sehr hoch.


Restauranttipps:

Reservierung ratsam

To Good Heart: typisch griechisch- traditionelle Küche, riesige Speisenauswahl, auch Meeresfrüchte, herrliche Sonnenuntergänge, fernab vom Trubel, gutes Preis/ Leistungsverhältnis



Metaxi Mas: unterhalb von Pyrgos, wunderbare Aussicht, traditionelles griechisches Essen, toller Service



To Psarqaki: oberhalb des Hafens von Vlichada

Fischrestaurant, unser Drachenkopf war Spitze, Ausblick auf das rege Treiben am Hafen, nach Sonnenuntergang kommen hier unzählige Ausflugsboote in den Hafen zurück.




Tipp:

Die interaktive Atlantis Experience - sehr interessant und informativ wird hier der Mythos von Atlantis und Santorin als einer der möglichen Schauplätze näher gebracht

Dankbar, diese legendenumwobene , einmalige Insel kennen gelernt zu haben!




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