Nach dem „Ende“der Pandemie ist das Reisen nach Asien wieder einfacher geworden. Im Gegensatz zu unserer Reise im Vorjahr gibt es keinerlei Restriktionen mehr. Bevor wir wieder an unseren Lieblingsplatz in Khao Lak reisen, besuchen wir diesmal den Norden Thailands. Was sich wohl seit unserem letzten Besuch vor 34 Jahren verändert hat ?
Voller Vorfreude fliegen wir mit EVA Air via Bangkok nach Chiang Mai. Wir werden am Flughafen erwartet und sind bereits am frühen Nachmittag in unserem Quartier.
Das Baan Boo Loo Village liegt nicht nur perfekt und trotzdem vollkommen ruhig im Stadtzentrum, es könnte auch nicht authentischer sein. In den Holzhäusern einer ehemaligen Reisfarm voll mit antiken Gegenständen fühlen wir uns bestens aufgehoben und von der Besitzerin liebevoll betreut.
Chiang Mai wurde 1296 von König Mengrai als Hauptstadt des Königreiches Lanna gegründet und kann auf eine lange, zum größten Teil unabhängige Geschichte zurückblicken, dank welcher sich die Stadt seine kulturelle Identität zu einem großen Teil bewahren konnte. Dies schlägt sich nicht nur im täglichen Leben seiner Einwohner wieder, deren Dialekt, Gebräuche und kulinarische Besonderheiten sich erhalten haben, sondern auch in einer Vielzahl faszinierender Tempelbauten im nordthailändischen Stil, aus denen die Liebe zum architektonischen Detail spricht. Chiang Mai ist traditionell auch bekannt als das Zentrum der Handwerkskunst. Kunstvolle Erzeugnisse aus Seide, Holz, Silber, Keramik und die noch von Hand gefertigten Papierschirme machen die Stadt zu etwas Besonderem.
Die historische Altstadt von Chiang Mai ist von einer Stadtmauer und einem Graben umgeben. Vier Tore führen zur Altstadt und insgesamt befinden sich auf etwas mehr als einem Quadratkilometer Fläche über 30der insgesamt rund 400 Tempeln im Großraum der zweitgrößten Stadt Thailands.
Nur unweit von unserem Quartier entfernt erwartet uns mit dem
Wat Phra Singh
eine der wichtigsten Tempelanlage der Stadt. Sie beherbergt die geheiligte Buddha-Statue Phra Phutthasihing, die jedes Jahr im Mittelpunkt der thailändischen Feierlichkeiten zu Songkran steht.
Das Tempelgelände umfasst außerdem die Lai Kham-Kapelle mit ihren filigranen Holzschnitzereien und die goldene Stupa, die in der Abendsonne glänzt.
"Bewacht ist das Heiligtum von einer großen Anzahl sitzender Mönche - Tag und Nacht- es sind großartig gefertigte Wachsfiguren!
So richtig lebendig wird die an Wochentagen eher ruhige Stadt durch ihre Märkte.zum Wochenende.
Sie sind neben den Tempeln für die meisten Touristen der Hauptgrund hier her zu kommen. Auch wir besuchen noch am ersten Abend den Samstagnachtmarkt außerhalb der Stadtmauern. Obwohl wir nun schon mehr als 30 Stunden unterwegs sind, jede Müdigkeit ist verschwunden, sobald wir in dieses Treiben eintauchen. Der Markt und die angrenzenden Foodcourts sind so bunt und voller Lebensfreude!
Ein besonderes Highlight ist dann noch der abendliche Besuch des Silbertempels unweit des Marktes.
Wat Sri Suphan
ist ein richtiges Schatzkästchen- nicht nur außen sondern auch innen mit silbernen Reliefs überzogen, glänzt er nachts in unterschiedlichen Farben. Leider dürfen Frauen den Tempel nicht betreten, doch auch die Fassaden bestechen durch ihre künstlerische Gestaltung. Der Tempel ist ein absolutes Unikat und der einzige seiner Art in ganz Asien.
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Mit einem Tuk-Tuk fahren wir zurück in unser Quartier und schlafen uns mal richtig aus.
Schon das Frühstück im großartigen Ambiente des Baan Boo Loo erweckt unsere Lebensgeister wieder.
Es geht zum nächsten Markt, Jing Jai, etwas außerhalb der Stadt. Das Ambiente ist hier komplett konträr zu den Nachtmärkten. Eine ruhige,lockere Stimmung, hochwertige Waren -teilweise von um Chiang Mai angesiedelten Designern - zu stolzen Preisen und ohne Handeln. Dazwischen laden Coffeeshops ein, den aus der Region stammenden Kaffee und Tee zu verkosten.
Genossen haben wir auch die vielen schönen Plätze, um sich mal eine Pause zu gönnen, zu chillen und das gute thailändische Essen zu genießen.
Nicht fehlen darf auch eine gute Massage, in einem der vielen Spas der Stadt.
So sind wir wieder fit um den Sonntag-Nachtbazar, den wohl berühmtesten Markt, aufzusuchen. Quer durch die gesamte Altstadt, dicht an dicht reihen sich die Verkaufsstände. Viele Verkäufer haben ihr Moped so umgebaut, dass es auch als Marktstand fungiert. Auch wenn auf den ersten Blick manches chaotisch wirkt, die Thais legen auf Sauberkeit größten Wert und die angebotenen Speisen werden stets frisch zubereitet. Noch nie hatten wir Magenprobleme, obwohl wir uns durch die kulinarischen Köstlichkeiten durchkosten.
Wir lassen uns wieder treiben, genießen es mitten in diesem bunten Menschengewirr zu sein. Wenn es dann abends so richtig voll wird, flüchtet man in einen der Tempel und die daran angrenzen Foodcourts. Wo bekommt man sonst so eine Auswahl an unterschiedlichen Gerichten- vom Papayasalat bis zur Kokos Creme brûlé. Aber seht selbst!
Am nächsten Tag steht ein Ausflug in die Umgebung Chiang Mais auf dem Programm. Pünktlich holt uns unser Fahrer ab und bringt uns zu den königlichen botanischen Gärten in den Bergen. In schwindelnder Höhe betrachten wir den Regenwald vom Wipfelpfad aus - eine ganz ungewohnte Perspektive. Jetzt, am Ende der Trockenzeit, ist der Regenwald ziemlich ausgetrocknet und kann dem Vergleich mit dem Kao Sok Nationalpark im Süden nicht standhalten.
In den Gewächshäusern erleben wir ungeahnte Blumenpracht und sind beeindruckt von der Größe und Vielfalt in der von Königin Sirikit angelegten Anlage.
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Für die Mittagspause haben wir uns ein reizendes Plätzchen ausgesucht. Ein lokales Restaurant direkt am und im Fluss. Obwohl die Temperaturen in den Bergen gemäßigt sind, genießen wir die Kühle und das leckere Essen.
Am Nachmittag fahren wir auf den Suthep, den heiligen Berg, oberhalb von Chiang Mai. Kurvig windet sich die Straße bergauf. Auf halber Höhe besichtigen wir den Tempel
Wat Pha Lat
Der Geheimtipp liegt am alten Mönchsweg zum am Berg gelegenen Kloster. Versteckt im Dschungel unterscheidet sich die Anlage sehr von den bisher besuchten. Bemerkenswert ist die zum Fluss hinabführende Drachenstiege, die vielen kleinen Gebäude und Stupas und die im ganzen Gelände aufgestellten buddhistischen Gottheiten aus Stein- ein unheimlich inspirierender Kraftplatz !
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Wat Phra That Doi Suthep
Kernstück der imposanten Tempelanlage auf dem 1200m hohen Suthep bildet die goldfarbene Chedi. Diese ist nicht nur prächtig anzusehen, sondern soll der Sage nach auch einen Knochen von Buddha unter der Erde beherbergen.
Beeindruckend hier herum zu wandeln, die Pilger zu beobachten und sich an den Abendsonne noch heller erleuchtenden, prunkvollen Bauten nicht satt sehen zu können.
Außerhalb des Tempels , auf mehreren Aussichtsterrassen, schweift der Blick über Chiang Mai. Sogar die Flugzeuge am nahe gelegenen Flughafen sind zu beobachten.
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Über die beeindruckende, von Schlangen gesäumte Treppe , verlassen wir den heiligen Berg und kehren hungrig in die Stadt zurück.
Tags darauf erkunden wir noch zwei weitere wichtige Tempel im Zentrum.
Wat Chedi Luang
Der 600 Jahre alte Tempel zählt bis heute zu den höchsten Bauwerken der Altstadt. Pyramidenartig aufgebaut steht er im Mittelpunkt des Tempelbezirkes. Die Spitze wurde durch Burmanesen zerstört, der Tempel selbst kann nicht betreten werden.
Darüber hinaus gibt es um den Tempel herum noch weitere interessante Bauwerke zu bestaunen.
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Wat Chiang Man
ist der älteste Tempel der Stadt aus dem Jahr 1295 und befindet sich an jener Stelle, an der de König sein erstes Lager zur Stadtgründung aufschlug. Die beeindruckende Chedi ist von großen steinernen Elefanten umgeben. Außerdem ist die Holzbiblothek und der Lotusteich sehenswert.
Nach den Besichtigungen gönnen wir uns eine wohltuende Massage und ein gutes Essen.
Unser letzter Tag im Norden Thailands beginnt mit einem Besuch einer Seidenmanufaktur. Nachdem wir den Weberinnen zusehen durften, suchen wir uns handgewebte Stoffe aus.
Außerdem können wir auch die händische Herstellung der berühmten Papierschirme beobachten. Danach geht es nochmals in die Umgebung von Chiang Mai, zum
Huey Tung Tao See
Der See ist ein Naherholungsgebiet für die Einheimischen und zu den Wochenenden sehr bevölkert. Wir genießen die Ruhe, nehmen in einer der Pfahlbauten ein köstliches Mittagessen ein und umrunden den See.
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Eine pittoreske Landschaft mit Reisfeldern und den umliegenden Bergen, dazu spüren wir einen Tierpark mit überlebensgroßen, aus Naturmaterialen hergestellten, Tierfiguren auf.
Ein geruhsamer Nachmittag vor unserem abendlichen Weiterflug nach Phuket.
Fazit: Chiang Mai ist nach wie vor ein großartiger Einstieg für einen Urlaub im Thailand, voller Charme, ohne Hektik und sehr preiswert. Wir kommen wieder!
Infos :
Der Flughafen liegt unweit des Zentrums und kann sehr schnell erreicht werden.
Geldwechsel: Nicht am Flughafen sondern besser Wechselkurs an einer der Wechselstuben im Zentrum.
Ausflüge: Die Hotels vermitteln (auch) englisch sprechende Fahrer. Tagespreis ca. 3000 Bath
Essen: umso kleiner die Lokale, umso besser! Aber Achtung, im Norden wird mit viel Chilli gekocht - das Zauberwort heißt „Mai pet“ (=nicht scharf)
Tempelbesichtigungen: ohne Schuhe (Tempelsocken?), bedeckte Schultern und Knie
Reisezeit: Trockenzeit zwischen November und Mitte Februar, danach beginnt die „burning Season“ mit schlechter Luftqualität und Sicht
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