Ruhe in dir - fühle, erfahre und spüre.. und du bist frei!
Carola, Doris und ich
wollten uns nicht nur durch eine intensive Panchakarma Kur erholen, sondern auch
Land und Leute kennen lernen.
Für mich war es bereits die vierte Kur und der dritte Besuch in Sri Lanka, während meine Mitreisenden zwar bereits Ayurvedaerfahrung hatten, Sri Lanka jedoch das erste Mal bereisten. Pünktlich, wenn auch verglichen mit den bisherigen Anreisen mit Stopp in den VAE, weitaus weniger komfortabel, ging es mit der AUA nonstop von Wien nach Colombo.
Wie immer wurden wir von einem Fahrer der Shakti Villa am Flughafen erwartet. Nach
Geldwechsel und Kauf von Telefon- und Internetkarten ging es direkt an die Südwestküste.
Bereits bei dieser Fahrt, zum Großteil auf der neu errichteten Autobahn, tauchten wir wieder
in dieses so fruchtbare und farbenfrohe Land ein. In der Shakti Villa wurden wir bereits erwartet und mit Blumen und einer frischen Kokosnuss
begrüßt. Nach einer buddhistischen Segnung bezogen wir unsere Bungalows neben dem Pool und mit herrlicher Aussicht auf den Strand von Ambalangoda.
Was für ein herrliches Gefühl, hier wieder angekommen zu sein!
Da die Anlage nur aus 7 Zimmern besteht, war es nicht verwunderlich, bald wieder viele
vertraute Gesichter zu sehen. Das Personal freute sich sehr über unsere mitgebrachten süßen Grüße aus der Heimat und auch unter den Gästen befanden sich Gesichter, die ich aus dem Vorjahr kannte und schätzen gelernt hatte.
Nach dem ersten gemeinsamen Mittagessen an dem großen Tisch mit traumhaftem Blick über den Pool zum Meer hin floateten wir auch schon bei der Welcome Massage so richtig weg!
Große Freude, auch die Ärztin wieder zu sehen, die mit so viel Einsatz immer für uns da ist.
Der Chefarzt hat gewechselt - sehr umgänglich, gemeinsam führten sie die
Einganguntersuchung durch, in der die Dosha-Intoleranzen festgestellt werden, wir unsere Wehwechen kundtaten (bei mir in diesem Jahr z.B ein über Monate davor
lästiger und hartnäckiger Fersensporn) und danach das Kurprogramm festgelegt wurde.
Eine Ayurvedabehandlung ist recht umfassend und zielt darauf ab, den Körper zu reinigen
und quasi neu aufzusetzen.
Dazu bedarf es neben den herrlich entspannenden Massagebehandlungen, Ölgüssen und
Spezialbehandlungen auch der Bereitschaft, sich dem ayurvedischen Tagesablauf
unterzuordnen. So gehört das Trinken von warmen Wasser vor den Mahlzeiten, die Einnahme der verordneten Medikamente (auch wenn sie nicht immer gut schmecken!), sowie die Reduzierung auf doshagerechte Mahlzeiten zum täglichen Ablauf.
Das bedeutet bei dem herrlich geschmackvollen und mit so viel Liebe zubereiteten Essen in
der Shakti Villa jedoch keinesfalls Verzicht, auch wenn kein Fleisch - wohl aber köstlicher
Fisch - auf den Teller kommt.
Der Tag startet in der Früh mit einem bereits um 6 Uhr zum Zimmer gebrachten
Zitronenhonigsaft, gefolgt von einem morgendlichen Strandspaziergang und/ oder leichten
Yogaübungen.
Danach wartet Ari, der gute Geist im Kellnerteam, bereits mit einer kräftigenden grünen
Suppe und einem Obstteller voll mit tropischen Früchten, die uns zum Teil in Europa gar
nicht bekannt sind (Soursop, Jack`s Fruit, Holzapfel u.m.), vor allem aber von einer Frische,
die einzigartig ist.
Nach den ersten Behandlungen wartet dann ein frischer Fruchtsaft am Zimmer.
Je mehr man bereit ist, sich auf die Kur einzulassen, desto mehr Vertrauen man hat und nicht
alles hinterfragt, umso mehr kann man diese Tage genießen.
Bereits nach wenigen Tagen kommt es zum Cleaning, bei dem der Verdauungstrakt mithilfe
eines ayurvedischen Abführrituals durchgeputzt wird. Das dauert je nach Veranlagung 2-5
Stunden, dann gibt es schon wieder eine stärkende Reissuppe und eine Kokosmilch.
In den folgenden Tagen folgt mit den Shirodara Stirngüssen eine der wirkungsvollsten und
entspannendsten Behandlungen der Kur.
Ergänzt wird die Kur durch auf die Bedürfnisse jedes Kurgastes abgestimmte
Spezialbehandlungen. Bei mir war es diesmal zum Beispiel Kati Vasti zur Stärkung der
Bandscheiben (es wird auf die betroffene Stelle ein Teigring aufgelegt, in diesen dann warmes Öl eingegossen, das in die betroffenen Zonen einwirkt).
Während der Shirodara Tage sollte man sich schonen, Anstrengungen vermeiden und den
Kopf schützen. Immer wieder hört man von den Mitkurenden, welch guten Einfluss diese
Behandlung auf Psyche und Schlaf hat und ich kann das nur bestätigen.
Die Tage der Schonung bieten Zeit zur Selbstreflexion.
Auch bei uns haben sich die anfangs ausgedehnten Strandspaziergänge auf Besuche in der
Strandhütte bei unserem Fischer Tara reduziert. Die dort untergeschlüpften Hundebabies und die farbenfrohe Strandbekleidung sowie der Austausch mit anderen Gästen
bringen Abwechslung. Die Fürsorge und Hilfsbereitschaft des Personals ist einzigartig, jeder
Wunsch und jedes Problem wird umgehend zu lösen versucht.
Durch die subtropischen Temperaturen und die großen Mengen an Flüssigkeit, die man zu sich nimmt, wird der Körper entgiftet.
Die professionellen Synchronmassagen, bei denen zwei Masseure mit Präzision gegengleich den Körper massieren, sei es mit Öl oder auch mit Reissäckchen, entschlacken den Körper
zusätzlich.
Nach den Shirodara Tagen war dann für uns die Zeit gekommen, kleine Ausflüge zu unternehmen. Sei es in einen der herrlichen Gärten (bei uns war es diesmal Brief Garden der Brüder Bawa), ein sehr eindrucksvoller Platz mitten im Tropenwald.
Aber auch Galle mit seiner von einer Festungsmauer umgebenen Altstadt reizt mit seinem
kolonialen Flair. Hat schon was, in einem der netten Lokale einen Tee zu trinken oder in den
trendigen Shops herumzustöbern.
Am schönsten ist dann wieder das Heimkommen, eine der schmackhaften Mahlzeiten
einzunehmen und sich verwöhnen zu lassen.
Der Pool ist so durchdacht angelegt, dass es während der größten Hitze möglich ist, im
Schatten (des Hauses) zu schwimmen, das Wasser erfrischend und sauber.
Gegen Ende der Kur gibt es noch weitere Reinigungsbehandlungen, wie den 3- fachen Vasti,
Nasen und Ohrenreinigung.
Mein Fersensporn wurde mit Massagen, Fußbädern und einer aus Kräutern und Aloe Vera
zusammengemixten Paste behandelt, zum Ende der Kur war ich schmerzfrei!
Das Rahmenprogramm bietet je nach Lust und Laune Abwechslung durch Kochvorführungen, Mantrasingen, Meditation oder das Erlernen singhalesischer Volkstänze.
Ganz etwas Besonderes ist der letzte Kurtag, an dem wir von den Therapeuten, dem Koch und dem Zimmerpersonal nochmals so richtig verwöhnt wurden.
Ein letzter Strandspaziergang, große Verabschiedung, gestärkt und um einige Kilos leichter
verlassen wir diesen Ort, an dem wir so viel Wertschätzung erfahren durften.
Unsere Rundreise
Pünktlich werden wir von unserem Fahrer Rohan Fernando abgeholt. In einem für uns drei bequemen Kleinbus geht es Richtung Süden, zu unserer ersten Tagesziel, dem Yala
Nationalpark.
Von Anfang an faszinieren vor allem die herrlichen Landschaften, die üppige Vegetation und
die Freundlichkeit der Menschen.
Über die Autobahn fliegen Pfaue, die Straßen queren Leguane und Warane.
Immer wieder wird der Verkehr in Sri Lanka als chaotisch beschrieben, dem kann ich gar
nicht zustimmen! Wir haben immer wieder die Rücksichtnahme aller Teilnehmer am
Straßenverkehr beobachten können. Natürlich ist die Hupe ein ganz wichtiges Utensil, das
sowohl zur Warnung als auch in Gefahrensituationen in unterschiedlicher Weise immer
wieder zum Einsatz kommt. Doch irgendwie funktioniert das Nebeneinander von oft auch
sehr skurrilen Verkehrsteilnehmern immer, und das, ohne jegliche Aggressionen zu zeigen.
Über die Südspitze Sri Lankas und nach Besichtigung des Tempels von Wewurukannala
Vihara erreichen wir Thissa, von dem es in den Yala Nationalpark geht.
Unser Guide samt einem Ranger des NPs waren ein perfektes Gespann und wussten die
richtigen Plätze, um die Tiere aufzuspüren.
So war es uns vergönnt, einen Leoparden, ein großes Rudel Elefanten, Krokodile, Rehe,
Mungos und Wasserbüffel vor die Linse zu bekommen.
Dazu herrliche Landschaftsbilder, auch die Tiere leben im Paradies!
Am nächsten Tag ging es hinauf in die Berge, über einen auch für uns
Europäer beeindruckenden Wasserfall nach Ella.
Dieser kleine Ort liegt eingebettet in üppige Teefelder mit einzigartigen Ausblicken bis an die Küste. Die kleine Wanderung auf den Little Adams Peak war eine wundervolle Abwechslung in dieser üppigen Natur!
Von unserer Unterkunft ( ja sogar unserem Zimmer ) konnten wir eine herrliche
Morgendämmerung erleben, ehe es mit dem Zug von Ella nach Nanu Oya ging.
Etwas skeptisch waren wir, als uns Rohan Bahntickets für die 3.Klasse gab. Umso mehr
überraschte uns der Komfort - im Gegensatz zu der mit Touristen überfüllten 1. und 2. Klasse
hatten wir genügend Platz. Neben den tollen Ausblicken auf der von den Engländern während der Kolonialzeit angelegten Bahnstrecke konnte man nette Gespräche mit Mitreisenden und Einheimischen führen.
Die Fahrt führte uns durch das ebenfalls fruchtbare Hochland mit reichlichem Gemüseanbau
und ausgedehnten Teeplantagen. Bis über 2000m Seehöhe schlängelt sich der Zug durch die höchsten Regionen des Landes. Rohan erwartete uns bereits am Bahnhof und nach der
Besichtigung einer Teefabrik ging es auf direktem Weg in das schon wieder deutlich niedriger gelegene Kandy. Die zweitgrößte Stadt Sri Lankas ist für Buddhisten (65% der
Bevölkerung) ein sehr geschichtsträchtiger Platz.
Hier steht auch der Zahntempel am künstlich angelegten See, eine der wichtigsten
Pilgerstätten der Buddhisten.
Auch wir hatten die Möglichkeit, an der abendlichen Zeremonie im Tempel teilzunehmen.
Diesmal hatten wir das Glück, vor dem großen Ansturm der Touristen vor Ort zu sein.
Besonders beeindruckt hat mich die offen und ohne Scheu gelebte Religiosität der Menschen, die vielen Opfergaben und die Mystik, die hier herrscht, bevor die Reliquie, ein Zahn Buddhas in einem goldenen Schrein, geöffnet wird.
Unser Quartier direkt am Fluss war ruhig gelegen und ich genoss es, noch vor dem Frühstück
schwimmen zu gehen.
Weiter Richtung Norden führte uns unser Weg an Matale (Hindutempel) vorbei, Stopp im
Gewürzgarten, zu einem wunderschönen Platz, den ich noch von meiner letzten Rundreise in
Erinnerung hatte.
Das Gedige von Nalanda, ein alter Tempel, der aus einer Flutungszone auf einem neuen,
idyllischen Platz wieder aufgebaut wurde. Herrlich, hier wieder ungestört und ohne
Touristenmassen ein wenig Zeit verbringen zu dürfen.
Ganz anders dann in Dambulla, wo wir die Höhlentempel besichtigten. Hier waren wieder
Scharen von Chinesen (hatten Neujahr und waren scheinbar alle in Sri Lanka auf Urlaub)
allgegenwärtig. Dambulla hat heute wieder große Bedeutung als Ausbildungszentrum für
buddhistische Mönche. Hier zeigt sich auch wieder der Reichtum dieser Religion. Die
Höhlentempel, die wir bei großer Hitze und nach Überwindung der steilen Stufen erreicht
hatten, sind ihren Besuch wirklich wert, herrliche Wandmalereien und die vielen, zum Teil
überdimensional großen Darstellungen in den riesigen Höhlen sind sehr beeindruckend.
Dazu kommt noch der herrliche Ausblick einerseits in Richtung Hochland, andererseits in die
schier endlose Ebene mit dem hoch aufragenden Monolithen, dem Löwenfelsen von Sirigiya.
Der sollte auch unser nächstes Ziel sein! Am Fuße des Felsens bezogen wir für die nächsten
zwei Nächte Unterkunft.
Hatten wir schon im Hochland besonderes Wetterglück, so hat es Petrus am nächsten Tag
nochmals ganz gut mit uns gemeint: Als wir den Aufstieg (1860! Stufen) begannen, war es
nicht wie in den letzten Tagen wolkenlos, sodass wir zwar schwitzend, aber zumindest ohne
große Sonneneinstrahlung den teilweise sehr steilen Weg zurücklegten.
Unser Ziel war es die Reste der Palastanlagen am Gipfel des Felsens zu besichtigen.
Der Bau der Felsenfestung von Sigiriya begann mit König Kassapa dem Ersten (473-491
n.Chr.). Er riss mit einem blutigen Putsch die Macht an sich, indem er seinen Vater König
Dhatusena ermorden ließ. Daraufhin verlegte er das Verwaltungszentrum und den Palast von
Anuradhapura nach Sigiriya und regierte die Insel von hier aus.
Er baute zu seinem Schutz die Festung Sigiriya mit Gärten, Wasserläufen und dem
Palastgebäude auf der Spitze des Felsens, geschützt von Wassergräben und Brüstungen. Sein Halbbruder, der eigentlich die Nachfolge auf den Thron antreten sollte, floh zunächst in den Süden von Indien, kam aber mit einer Söldnertruppe zurück.
König Kassapa der Erste nahm sich am Ende eines aussichtslosen Kampfes selbst das Leben.
Sein Halbbruder und Nachfolger König Mugalan spendete Sigiriya einer buddhistischen
Gemeinschaft und Mönche ließen sich am Fuße der Bergfeste von Sigiriya nieder.
Nach der Hälfte des Aufstieges wurden wir mit den herrlichen Fresken der Wolkenmädchen
belohnt.
Anschließend ging es über die Spiegelwand zum imposanten Löwentor, und von da an über
am Felsen angebrachte Metalltreppen hinauf auf das Plateau. Geschafft!
Besonders die riesigen Ausmaße des Palastes, das überdimensionale Wasserbecken und die
unglaubliche Aussicht in alle Richtungen entschädigen uns für den schweißtreibenden
Aufstieg. Wobei, hinunter müssen wir ja nun auch wieder - und in der Zwischenzeit haben
sich bedrohliche Gewitterwolken gebildet! Doch, wie schon eingangs erwähnt, Petrus war auf unserer Seite und wir kamen noch trockenen Fußes zum Auto zurück.
Als es dann kurze Zeit später sintflutartige Wolkenbrüche gab, waren wir sehr froh, nicht
noch auf den nun glitschigen Stufen zu sein.
Nach dem Besuch eines Kindergartens, die entzückenden Kids freuten sich über unsere Hefte und Naschereien, einer Fahrt durch herrliche Vegetation zum nahegelegenen Stausee und einem guten Mittagessen, stand am Nachmittag noch eine Safari zu den Elefanten auf dem Programm.
Und schon war der letzte Tag unserer Rundreise angebrochen.
Sicher gelangten wir nach rund 4- stündiger Fahrt an die Küste, nach Negombo, kein Platz, an dem wir länger als eine Nacht bleiben wollten.
Eine herrliche letzte Ayurvedamassage brachte unsere durchgerüttelten Glieder wieder auf
gleich und war ein würdiger Abschluss unserer Reise.
Frühmorgens ging es zum Flughafen und nach zehn Stunden Flug hatte uns die Heimat
wieder.
Sri Lanka hatte sich uns von seiner schönsten Seite gezeigt, wir kommen wieder!
An dieser Stelle mein herzlicher Dank, an alle, die dazu beigetragen haben, diese Reise so
stimmig verlaufen zu lassen. Allen voran Carola und Doris, die so angenehme und lustige
Reisekameraden waren, allen lieben Gästen in der Shakti Villa und unserem erfahrenen Guide Rohan Fernando.
Wir haben uns so geborgen, sicher und wohl gefühlt!
Danke auch an meinen Mann, der zu Hause die Stellung gehalten hat und mir bei der
Erstellung dieses Berichtes so hilfreich zur Seite gestanden ist.
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