Noch immer ganz unter dem Eindruck der großartigen Besichtigung der Meteoraklöster fahren wir wohlgelaunt los: Unser Ziel ist Litochero an der Olympischen Riviera, wo wir uns mit unserem Sohn und dessen Freundin treffen wollen, die dort gerade Urlaub machen.
Kurz nach Kalambaka, auf einer gut ausgebauten, vierspurigen Straße wird unser Archie Opfer eines riesigen Schlaglochs, das man auf so einer Straße wohl nicht erwartet. Auf meiner (Beifahrer) Seite schlägt der Reifen voll in das tiefe Loch, das ganze Auto scheppert und man hat das Gefühl, alles ist hin. Archie reagiert auch sofort auf den Schmerz, der ihm zugefügt wurde. Er schaltet selbstständig die Warnblinkanlage ein und rollt aus. Nach ca 250 Metern bleibt er stehen und....streikt! Er ist nicht mehr zu starten.
Wir sichern zunächst den Wagen ab, dann rufen wir den ÖAMTC an, um den Zwischenfall zu melden und um Assistenz zu bitten. Es ist Samstag, einerseits gut, weil der Verkehr nicht zu stark (aber dennoch beängstigend) ist, auf der anderen Seite mahlen die Mühlen am Wochenende langsam bis gar nicht. Es wird uns zugesagt, dass wir in den nächsten 90 Minuten Hilfe erhalten. Ein Abschleppwagen würde kommen. Wir wollen gar nicht daran denken, was das bedeuten würde, frühestens Montag würde das Auto in einer Werkstatt begutachtet werden, ganz zu schweigen, wenn wir Ersatzteile benötigen. Die Sonne brennt immer stärker vom Himmel, die Schatten werden immer kürzer, doch die Hoffnung, dass der Schaden nicht so schlimm ist, steigt, da keinerlei Flüssigkeiten aus und unter dem Fahrzeug rinnen. Leider kommt auch nach 90 Minuten nicht die versprochene Hilfe. Aber ein hilfreicher Engel in Form eines in die Angelegenheit nicht involvierten Pannenfahrers hält an und fragt, ob er uns helfen könne. Wir schildern ihm den Zwischenfall soweit es unsere aller Sprachkentnisse zulassen. Sein lapidarer Kommentar: "CrashSsensor". Was ist das?! Das Auto ist mit einem CashSensor ausgestattet, der bei einem Unfall oder unfallähnlichem Ereignis die Treibstoffversorgung kappt und ausrollt. Großartig! Aber wie bekommen wir Archie wieder dazu sich in Bewegung zu setzen? Dafür gebe es einen roten Hebel, den man bedienen müsse, der aber nicht zu finden ist. Die Werkstatt, die das wissen könnte, hat samstags geschlossen... es wird immer heißer... der gute Engel sucht und sucht und findet den Wunderknopf nicht. Ich habe die Idee in die Facebookgruppe unseres Fabrikats zu schreiben, dort gibt es viele wissende, kluge Köpfe, vor allem können sie deutsch. Die ersten zwei Hinweise erweisen sich als falsch, aber der dritte führt uns auf die richtige Spur: der rote Schalter befindet sich sehr versteckt rechts unter dem Handschuhfach im Fußraum des Beifahrers. Und selbst als er ihn gefunden hat, bricht er sich noch fast die Finger um ihn auch bedienen zu können. Ende gut- alles gut! Nachdem er den Knopf gedrückt hat, springt Archie vor lauter Freude wieder an! Und wir schließen unseren Pannenfahrer in die nächsten Abendgebete ein und bedanken uns mit einem großzügigen Trinkgeld für die Hilfsbereitschaft und Geduld.
Andy fährt die nächsten Kilometer besonders vorsichtig um zu sehen, ob Archie unverletzt geblieben ist. Alles ok, der Arme war nur geschockt!
Auch den Rest unserer Reise achten wir besonders auf die Beschaffenheit der griechischen Straßen, die uns auch weiterhin beschäftigen wird.
Voller Dankbarkeit, daß nicht mehr passiert ist, erreichen wir Litochero, wo wir mit den Kindern einen besonders netten und entspannten Nachmittag und Abend verbringen
Nach einem Strandspaziergang und einem Drink an ihrer Hotelbar fahren wir nach Litochero am Fuße des Olymp. Besonders stylisch finden wir die Bars am Beginn des Trails auf den Olymp, wo eine ausgelassene, chillige Atmosphäre herrscht, genau richtig, um sich von den Aufregungen des Tages zu erholen!
Am nächsten Morgen geht es weiter zu einem Wiedersehen nach 40 Jahren
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