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Südtirol 1 -Kurtatsch-Kalterer See, Dolomiten

Vom Südtiroler Unterland bis auf 3000m Stehhöhe

Mobiles Reisen- immer der Sonne nach und den Gegebenheiten angepasst: Vor einigen Wochen noch undenkbar, können wir auf Grund der Grenzöffnung nun doch Südtirol bereisen. Ja, die Voraussetzungen sind sogar ideal, da der Tourismus in Südtirol erst zaghaft anläuft.

Kurtatsch an der Traminer Weinstrasse

Da es auf unserer Anreise von Schädling bis weit über den Brenner wie aus Schaffeln schüttet, steuern wir mit Archie Kurtatsch an. Der kleine Ort liegt sehr pittoresk im Unterland an der Traminer Weinstraße.


Der Campingplatz Obstgarten wird mit viel Einsatz von der Familie Mayr geführt. Mit nur 25 Stellplätzen liegt er sehr ruhig mitten in den Obstplantagen. Highlight war für mich der liebevoll angelegte Schwimmteich. Die Sanitäranlagen sind grosszügig und blitzsauber, so wünscht man sich das!

Wir kommen hungrig an und steuern den unweit des Campingplatzes gelegenen Buschenschank Gruber an. Hier gibt es auch eine kleine, feine Auswahl an warmen Speisen und das „Knödeltris“ und die Schlutzkrapfen könnten besser nicht sein, während wir den Wein als „ehrlich“ bezeichnen würden.

Am nächsten Tag begehen wir den Weinlehrpfad, der uns hoch hinauf in die Weinberge führt. Viel Information über die Weine der Region und kleine Tontöpfchen, die uns die unterschiedlichen Duftnoten der Weine erriechen lassen, säumen den Pfad.

Der Weg führt uns durch ein Wäldchen oberhalb eines rauschenden Wasserfalls vorbei zum kleinen Örtchen Entiklar. Der Tipp, hier im Turmhof einzukehren, erweist sich als genial. In der Mittagshitze sitzen wir unter großen schattenspendenden Bäumen und können die guten Weine und regionalen Spezialitäten verkosten.

Rund um das Gut mit dem noch erhaltenen mittelalterlichen Turm liegt ein wunderschöner Park, sagenumwoben und entdeckenswert. Wer gut trinkt und isst sollte nie vergessen, dass es auch den Rückweg zu bewältigen gilt😉

Wir entdecken einen nicht so steilen und schattigen Weg ohne zu wissen, ob wir auf diesem wirklich zurück kommen. Nach einiger Zeit hören wir das Rauschen eines Baches, nein des Wasserfalls, den wir am Hinweg überquerten. Diesmal stoßen wir am unteren Ende auf ihn und sehen erst wie hoch und schön er ist. Bei der Hitze lockt es richtig, sich darin abzukühlen!

Wir schaffen es dann auch den richtigen Weg nach Kurtatsch zu finden, immer wieder mit herrlichen Ausblicken in das weite Etschtal.

Zurück am CP grillen wir und lassen den Tag gemütlich ausklingen.

Inzwischen schlafen wir auch richtig gut und lang in unserem Archie.

So ist es schon gegen Mittag als wir uns aufmachen um Kurtatsch zu erkunden. Die Wallfahrtskirche St. Vigilius, von der man eine herrliche Aussicht in das mit Obstplantagen reiche Etschtal hat, ist unser erster Fixpunkt.

Einer der ältesten Taufsteine des Landes aus dem 11. Jh. und das Ölbild der „weinenden Madonna“ sowie das schöne gotische Kirchenschiff mit dem spätgotischen Altar sind einen Besuch wert. Beim Spaziergang durch Kurtatsch prägen vor allem die stattlichen Ansitze -wir würden dazu Gutshöfe sagen- das Ortsbild. Unter einer für diese Gegend typischen Weinlaube stillen wir Hunger und Durst.

Über die Millerstiege überwinden wir die Felswand, die Kurtatsch und unseren Campingplatz trennt, wir genießen dort die Kühle des kleinen Wasserfalls.

Nach Einbruch der Dunkelheit bewundern wir die Sonnwendfeuer, die nach und nach auf den umliegenden Berggipfeln entzündet werden und hier Tradition haben.

Unseren letzten Tag nutzen wir für eine


Radtour zum und um den Kalterer See.

Zuerst geht es durch die Obstplantagen zur Etsch.

Nach wenigen Kilometern verlassen wir den schönen Radweg und erreichen schon bald das Südufer des Kalteree Sees. Selbst an diesem herrlichen Sommertag präsentiert sich uns der See von einer fast unberührten Seite.

Nur wenige Touristen sind hier, der Campingplatz fast leer, das Seerestaurant kaum besucht. Wir genießen die Ruhe, umrunden den See mit etlichen Fotostopps und kehren durch die Obstplantagen wieder zurück, um den Nachmittag noch am Badeteich ausklingen zu lassen.

Archie wird reisefertig gemacht, denn die Wetteraussichten sind nun auch für die Berge gut, der Föhn hat nachgelassen, es geht morgens los Richtung Fassatal und die Dolomiten.

Wir sind sehr gespannt, wie wird unser Archie die kurvenreiche Strecke bewältigen, was wird uns erwarten?

Mit Archie auf die Dolomitenstraße

Die große Dolomitenstrasse mit einer Länge von über 100 km wurde Anfang des 20. Jahrhunderts, also vor über 100 Jahren, als erste Touristenstraße der Alpen gebaut. Verwunderlich, dass für diese tolle Straße, die sich in bestem Zustand befindet, keine Maut eingehoben wird.

Durch das bezaubernde Fassatal geht es hoch zum Pordoijoch, die Gipfel der majestätischen Berge rundum im Kontrast zum tiefblauen Himmel- Postkartenwetter!

Am Pordoijoch angekommen, wollen wir noch höher hinauf und nehmen die Seilbahn, die uns in atemberaubender Fahrt durch die Felswände auf knapp 3000m bringt.


Wir stapfen im Neuschnee herum, genießen die Ausblicke bei herrlicher Fernsicht, vom Sellajoch bis zum Grossvenediger und Großglockner reicht der Blick.

Weiter geht es zum Falzaregopass, hier beeindruckt uns die Strassenführung besonders.

Am Pass machen wir einen Spaziergang. Alles blüht - wie aus dem Winterschlaf erwacht. Auch hier ist die Szenerie gewaltig, uns imponiert besonders der Col di Lana.

Auf der Weiterfahrt passieren wir den mondänen Wintersportort Cortina d‘ Ampezzo, er liegt im wohlverdienten Sommerschlaf, wenn auch die vielen Baustellen schon Vorboten der Schiweltmeisterschaften im nächsten Jahr sein dürften.

Die Berge werden hier noch schroffer. Vorbei am Misurinasee winden sich die Kehren mit bis zu 18% Steigung hinauf bis wir den Parkplatz am Fuße der Drei Zinnen erreichen, was für ein grandioses Bergpanorama!

Wir sind sehr froh auf dem gut besuchten Stellplatz einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern, denn hier auf knapp 2500m wollen wir die Nacht verbringen.

Hungrig kehren wir in der Auronzohütte ein, danach noch ein kurzer Spaziergang zum Aussichtspunkt Richtung Toblachersee und Pustertal.

Großes Kino von unserem Archie aus, als die Sonne untergeht und die Berge in ein einzigartiges Licht taucht- ein ganz besonderes Erlebnis !

In dieser Höhe wird es auch in den Sommernächten kalt, unsere Heizung macht es sehr gemütlich im Archie.

Morgens beobachten wir bei aufgehender Sonne die Murmeltiere aus nächster Nähe. Wir brechen früh auf, um die DreiZinnen auf dem gut ausgebauten Rundumweg zu entdecken. Der Almrausch blüht, die aus dem Tal aufsteigenden Nebelfetzen gleiten geräuschlos über die mächtigen Felsformationen, die Steinadler umkreisen die bizarren Formationen, unglaublich schön ist es hier !

Auf der Abfahrt Richtung Toblachersee spielt die Elektronik unseres bisher so bergtauglichen Archies verrückt. Wir müssen unseren Besuch am Toblachersee streichen und fahren auf schnellstem Weg nach Bruneck, wo das Auto überprüft, die Elektronik resetet und für die Weiterfahrt fit erklärt wird.

Wunderschöne Ausblicke zurück zu den Drei Zinnen und der Wunsch, wieder hierher zu kommen , denn das Wetter schlägt wieder mal um. Wir fahren der Regenfront abermals davon -Venedig soll menschenleer sein !

Stellplätze :

Drei Zinnen: Maut zu Auronzohütte und Stellplatz für eine Nacht 45 Euro - happig aber jeden Cent wert !



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