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Südtrirol 2 :Cavallino Burano Venedig

Die Lagunenstadt Venedig ohne Touristenströme - was noch vor wenigen Monaten als surrealer Traum galt, ist mit einem Schlag Realität. Wir besuchen die Stadt kurz nach der Öffnung nach dem Coronashutdown.

Von Südtirol kommend erreichen wir Cavallino am frühen Abend.

Cavallino Treporti ist die 25 km lange Halbinsel zwischen Jesolo und der Lagune von Venedig.

Ruhig, ohne die Hotelskyline und Geschäftigkeit der sonstigen Orte der oberen Adria präsentiert es sich uns fast unverändert zu unseren Besuchen vor knapp 25 Jahren (in unserem ersten Campingleben mit Wohnwagen und Kids😉) .

Herzlich werden wir am Campingplatz Enzo-Stella Maris begrüsst. Der Platz ist keinesfalls voll und wir bekommen einen schönen Stellplatz in unmittelbarer Strandnähe. Gestern noch auf 3000 m Seehöhe in den Dolomiten ( Südtirol 1)genießen wir heute die Abendstimmung am Meer.

“Oh Venedig, welch tiefer Zauber ist für mich in diesen Lagunen...“ Franz Liszt

Wir benützen Bus und Fähre zunächst nach Burano, einer der größten bewohnten Inseln der Lagune. Fast jede Fassade hat hier einen anderen Anstrich, denn die bunten Farben der kleinen Fischerhäuser dienten einst der Orientierung der Fischer, die bei Nacht und Nebel von einem langen Tag auf See nach Hause kamen. Heute sind die Häuser herausgeputzt und laden zu einem Spaziergang ein.

Neben den bunten Häusern gibt es noch etwas, das den Charakter von Burano prägt. Auf der Insel wird die berühmte „Reticella“hergestellt. Hierbei handelt es sich um feinste Spitze, die mittels einer besonderen Technik entsteht. Kaum leistbar aber nett anzusehen!

Über Murano geht es weiter Richtung Venedig. Bemerkenswert die Friedhofsinsel San Michele - jeder Venedigkrimi spielt dort 😉- der Friedhof aus dem 19. Jh hat eine sehenswerte Fassade und ist sicher einen Besuch wert.

Gegenüber demFriedhof legen wir in Venedig an, ein nicht alltäglicher Zugang und deshalb besonders interessant. Man streift hier durch echte Wohnviertel abseits der Touristenpfade. Leider sieht man allerorts die Schäden der letzten Hochwasser. Die Stadt wirkt hier noch morbider, der Verfall ist augenscheinlich.

Und gerade das macht den Reiz dieser Stadt aus! Selbst als wir uns der Rialtobrücke nähern bleibt es unverhältnismäßig ruhig. Keine Touristenströme, keine Wimpeln oder trillernde Pfeifen.

Venedig gehört endlich seinen Bewohnern und den wenigen Individualtouristen.

Die Gondelieri buhlen um jeden Gast, die Tarife drastisch gesenkt machen auch wir eine Fahrt mit der Gondel auf dem Canale Grande unter der Rialtobrücke hindurch und auf den kleinen Kanälen.

Die Fassaden der geschichtsträchtigen Palazzi wirken wie eine Kulisse, das Wasser in den Kanälen ist fast sauber und geruchlos.

Vorbei am Teatro La Fenice erreichen wir den Markusplatz.

So menschenleer wirkt er noch viel imposanter, eindrucksvoller, aber wo ist das gewohnte Treiben, keine vollbesetzten Cafés, selbst die Tauben scheinen geflüchtet zu sein. Der Markusdom ist aufgrund der Hochwasserschäden „in restauro“. Sogar vor der Seufzerbrücke gibt es keine Selfiejäger und die Lagune ist zur Ruhe gekommen, kein Kreuzfahrtsschiff weit und breit.

Irgendwie kommt bei mir der Gedanke auf, wie es mit dieser Stadt nun weitergehen soll. Die Einnahmen aus dem Tourismus sind wichtig, um die Stadt vor dem Verfall zu bewahren.

Natürlich genießen wir es durch die touristenleere Stadt zu schlendern, gut mittags zu essen und dann auf der Rückfahrt noch zum Lido zu fahren. Eines ist sicher, so werden wir Venedig wohl nie wieder erleben!

Am nächsten Tag Kontrastprogramm: mit dem Rad geht es Richtung Jesolo, wir erkunden die Halbinsel und genießen das sonnige Wetter .

Noch ein Strandtag und Pläne schmieden für die Weiterfahrt. Obwohl das Wetter in den Alpen weiterhin labil bleiben soll, wollen wir doch zumindest noch Meran (Link Südtirol 2) besuchen.

Stellplatz:

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